Scheunenbrand in Römstedt-West

Am 27. Oktober 2016 um 20.37 Uhr wurden unsere Brandschützer zu einem Scheunenbrand auf einem abgelegenen Gehöft an der Bevenser Straße alarmiert. Ein aufmerksamer Autofahrer hatte Flammen- und Raucherscheinungen wahrgenommen und umgehend den Notruf abgesetzt. Außer unseren Kameraden eilten Feuerwehrleute der Ortswehren aus Bad Bevensen, Himbergen, Drögennottorf und Gollern zum Einsatzort.
Beim Eintreffen der ersten Kräfte hatte das Feuer bereits ein fortgeschrittenes Stadium erreicht, Teile des Dachstuhles standen in Flammen und in der Nähe gelagertes Brennholz hatte, unmittelbar an einem Waldrand gelegen, Feuer gefangen.
So stellte sich die Lage auf Sicht des Übungsszenarios dar, welches Ortsbrandmeister Michael Lüders für die alarmierten Feuerwehren bereit hielt.
Nach erfolgter Erkundung stellte sich heraus, dass der Hofeigentümer nicht angetroffen werden konnte, nach Aussagen seiner Mutter aber in der besagten Scheune zu vermuten sei. Erschwerend hinzu kam die Tatsache, dass sich am Übungsobjekt kein Hydrant befindet und die nahe gelegenen Feldberegnungsleitungen nach der Sommerperiode abgeschaltet wurden.

So blieb den Einsatzkräften unter der Leitung von unserem stellvertretendem Ortsbrandmeister Oliver Heinrich nicht anderes übrig als die Suche nach dem Vermissten durch auf den Fahrzeugen mitgeführtes Löschwasser zu unterstützen. Außerdem galt es das Wohnhaus des Anwesens durch eine Riegelstellung zu schützen.
Zeitgleich wurde damit begonnen eine ca. 1,4 km lange Wasserförderstrecke von einem Hydranten aus Römstedt zu errichten, was den Einsatz von insgesamt drei Verstärkerpumpen beinhaltete. Weiterhin musste die im dunklen Wald befindliche Einsatzstelle mit zahlreichen Scheinwerfern ausgeleuchtet werden, um die Arbeit der Feuerwehrleute zu erleichtern.
Der Hofeigentümer konnte glücklicherweise zügig aufgefunden werden. Er hatte bei dem Versuch diverse Gasflaschen aus dem Brandobjekt zu entfernen infolge einer vermehrten Rauchgasaufnahme im stark verqualmten Eingangsbereich der Scheune das Bewusstsein verloren. Nach seiner Rettung musste dann der Einsatz von Atemschutzgeräteträgern eingestellt werden, der Brand hatte sich zu stark ausgebreitet.
Unter den aufgefundenen Gasflaschen befand sich eine, die aufgrund Ihrer Kennzeichnung auf eine Füllung mit Acetylen hinwies. Diese wurde von den Feuerwehrleuten aus dem Gefahrenbereich gebracht und in sicherer Entfernung zur Einsatzstelle aus der Deckung heraus gekühlt, da sie sich zwar noch nicht übermäßig erwärmt hatte, eine Beeinflussung des Acetylens durch den Brand aber nicht vollkommen ausgeschlossen werden konnte.

Der Aufbau der Wasserversorgung war hingegen nach 28 Minuten abgeschlossen. Ein komplett versandeter Hydrant hatte für eine erhebliche Verzögerung gesorgt. Aufgrund der daraufhin eingeleiteten Brandbekämpfung konnte gegen 21.40 Uhr „Feuer aus“ gemeldet werden.

In der folgenden Übungsnachbesprechung wurden die Besonderheiten des Brandobjektes noch einmal hervorgehoben und der Einsatzablauf zusammengefasst. Der Verlauf der Übung war nach Aussage unseres Ortsbrandmeisters durchaus zufriedenstellend. Dass die Errichtung der Wasserversorgung zeitraubend sein würde, sei bereits im Vorfeld zu erwarten gewesen.
Insgesamt waren 85 Feuerwehrleute aus den fünf Ortswehren bis ca. 22.20 Uhr im Einsatz.